Österreich holt nach sensationellem Comeback Punkt gegen Kanada Österreichs Head Coach Roger Bader vertraute gegen Titelverteidiger Kanada auf die Dienste von Goalie David Madlener, David Kickert stand als Backup im Line Up. In den ersten Minuten stand Rot-Weiß-Rot defensiv gut und versuchte mit den Ahornblättern mitzulaufen. In der ersten echten Drangphase kam Dylan Cozens im Slot an die Scheibe, der Stürmer ließ Madlener beim 1:0 für den amtierenden Weltmeister keine Chance (7.). Das Team von Head Coach André Tourigny agierte überlegen und lancierte immer wieder schnelle Angriffe. Die Folge war das 2:0 durch Kaiden Guhle (10.). Österreich fand die schnelle Antwort nur 50 Sekunden später und erzielte den Anschlusstreffer mit der ersten echten Torchance: Nach einem energischen Vorstoß von Mario Huber machte Benjamin Nissner aus kurzer Distanz das 1:2 (11.). Knapp drei Minuten später erzielte Bowen Byram das 3:1. Sein Schuss, der danebengegangen wäre, wurde von Paul Hubers Hüfte unhaltbar für Madlener abgefälscht (14.). Auch im zweiten Abschnitt spielte Kanada überlegen, Jared McCann umkurvte Goalie David Madlener und kehrte zum 4:1 ein (23.). Die ÖEHV-Auswahl konnte nur vereinzelt Entlastungs-Angriffe starten, zwingende Torchancen gab es nicht. Peter Schneider prüfte Keeper Jordan Binnington mit einem guten Schuss. Knapp vor Halbzeit der Partie überraschte Connor Bedard Goalie Madlener aus spitzem Winkel und traf zum 5:1 (30.). Die besten Chancen vergaben Dominic Zwerger, der den Puck nach einem scharfen Querpass von Peter Schneider aus kurzer Distanz an die Außenstange setzte und Marco Rossi nach einer schönen Kombination. Dazwischen hatte Österreich Glück bei einem Cozens-Querlattenschuss. Dann reagierte Pierre-Luc Dubois nach einem Gestocher am schnellsten und erhöhte auf 6:1 (38.). Fünf Treffer in Folge im letzten Abschnitt für Österreich Im Schlussabschnitt erwischte Österreich den besseren Start mit einem Doppelschlag binnen 54 Sekunden: Nach einem nicht genützten Überzahlspiel schnappte sich Peter Schneider auf der linken Seite den Puck, fuhr einen schnellen Konter und passte perfekt auf Benjamin Baumgartner, der herrlich zum 2:6 einnetzte (44.). Mit der nächsten Traumaktion verkürzte die ÖEHV-Auswahl sogar auf 3:6, Peter Schneider bezwang Jordan Binnington mit einem scharfen Schuss aus spitzem Winkel (45.). Dann hatte Paul Huber sogar die Chance auf den vierten Treffer, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz. Die Österreicher waren nun so richtig on fire. Dominic Zwerger sendete nach einem Antritt über links zum 4:6 ein (51.). Die Fans in der Prag Arena feierten das Team mit Standing Ovations. Österreich hatte noch nicht genug: Peter Schneider ließ Keeper Binnington aussteigen und erzielte den Anschlusstreffer zum 5:6 (56.). Nun kochte die Arena. Am Ende war Keeper David Madlener schon draußen, Marco Rossi schnappte sich die Scheibe und hob den Puck 49 Sekunden vor dem Ende zum 6:6-Ausgleich in die Maschen (60.). Die Österreicher hatten das letzte Drittel mit 5:0 gewonnen und erzwangen eine Overtime, in der John Tavares nach nur 15 Sekunden zum 7:6-Sieg traf (61.). Österreich holte wie schon 2004 in Prag beim damaligen 2:2 einen Punkt gegen Kanada, zum Best Player wurde Dominic Zwerger gewählt. Doppeltorschütze Peter Schneider war nach diesem letzten Drittel auch euphorisch, mahnte aber auch, am Boden zu bleiben: "Das war ein unglaubliches Erlebnis, das Spiel noch so zu drehen. Super, dass wir den Punkt mitnehmen. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch schauen, dass wir am Boden bleiben. Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht, wir müssen die guten Sachen aus dem Spiel mitnehmen, uns die schlechten Sachen anschauen und uns noch steigern im Laufe des Turniers. Gegen Kanada so eine Partie im letzten Drittel bei einer Weltmeisterschaft - es war keine Freundschaftspartie - so auszugleichen, das ist einfach ein unglaubliches Erlebnis. Die Atmosphäre in der Halle war Wahnsinn, alle Fans außer den kanadischen sind hinter uns gestanden, weil sie zum Underdog gehalten haben, das war richtig geil!"