Joachim Ramoser: „Die Liebe zum Sport hat mich dazu bewegt, wieder Eishockey zu spielen“ „Was mich dazu bewegt hat, wieder Eishockey zu spielen, ist ganz klar die Liebe zum Sport“, erklärt Joachim Ramoser. „Alles, was dazugehört – wieder Teil einer Mannschaft zu sein, Spiele gewinnen zu wollen und einfach auf dem Eis zu stehen – habe ich in den letzten Jahren sehr vermisst.“ Nach zahlreichen Verletzungen und einer längeren Pause war die Rückkehr jedoch kein einfacher Schritt: „Ich habe versucht, Abstand vom Eishockey zu gewinnen, es aber nie ganz verdrängen können. Gerade in so jungen Jahren ist es schwer, einfach aufzuhören. Diese Lücke zu füllen, war sehr, sehr schwer. Deshalb habe ich Schritt für Schritt versucht, mich zurückzuarbeiten, ohne mich zu drängen. Ich wollte einfach wissen, ob es vielleicht noch einmal klappt.“ Glücklicherweise hat es geklappt! Vergangene Woche absolvierte Ramoser seine ersten beiden Spiele für die Rittner Buam SkyAlps und konnte dabei sogar seinen ersten Scorerpunkt verbuchen. Insgesamt waren es seine ersten Begegnungen seit 2020. Damals stand er für die Nürnberg Ice Tigers in der DEL auf dem Eis. „Natürlich setzt man sich Ziele für das erste Spiel, aber mein erster Gedanke war einfach, wieder zu spielen“, erzählt der 29-Jährige. „Das Training davor hat mir gutgetan, aber der Unterschied zwischen Training und Spiel ist groß. Ich habe viel mit dem Trainer gesprochen, der immer ein offenes Ohr hatte. Er hat mich gefragt, ob ich aufs Eis gehen möchte oder einen Wechsel auslassen will – das hatte ich in der DEL so nicht.“ Besonders emotional war für Ramoser das zweite Spiel gegen die Red Bull Hockey Juniors, bei dem er seinen ersten Scorerpunkt nach der Rückkehr erzielen konnte. „Das war schon eine Erleichterung und die Jungs haben sich alle für mich gefreut“, so der Stürmer. Ramoser selbst hat als Jugendlicher zwei Jahre in der Akademie von Salzburg verbracht. Rückblickend spricht er voller Anerkennung über seine Zeit in Salzburg: „Das war sicher die beste Zeit im Nachwuchs für mich. Wir haben in der russischen Liga gespielt, was eine großartige Erfahrung war. Jede Reise war ein neues Abenteuer und die Mannschaft war unglaublich. Salzburg hat eine Jugendarbeit, die sehr gut funktioniert und ich denke gerne an diese Zeit zurück.“ Ritten, der amtierende Meister der Alps Hockey League, steht auch in dieser Saison mit 64 Punkten an der Tabellenspitze. Joachim Ramoser, der in den vergangenen Jahren bewusst Abstand vom Eishockey nahm, hat die Liga zwar nur am Rande verfolgt, ist sich jedoch der Stärke seines neuen Teams bewusst: „Ritten ist in einer super Position. Man sieht, dass sie mit Charakter spielen und natürlich will man die Meisterschaft vom letzten Jahr wiederholen. Ich weiß, wie schwer es ist, überhaupt Meister zu werden oder in die Playoffs zu kommen. Deswegen werde ich versuchen, meinen Teil beizutragen.“ Mit 29 Jahren gehört Ramoser inzwischen zu den erfahrensten Spielern im Kader. Eine klassische Mentorenrolle sieht er für sich jedoch nicht: „Als Mentor würde ich mich nicht bezeichnen. Ich habe versucht, mich in die Mannschaft einzubringen und gesagt, dass es mir egal ist, wo oder wie viel ich spiele – ich will einfach dabei sein und schauen, wie es läuft.“ Langfristig fällt es dem gebürtigen Bozner schwer, Ziele zu definieren. Er lebt lieber im hier und jetzt: „Erfolge und Ziele entwickeln sich im Lauf der Zeit. Ich werde mir keine großen Ziele setzen. Es freut mich einfach, dass ich dabei sein darf. Vor zwei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich nochmal spielen werde oder dass mein Körper das zulässt.“ Joachim Ramoser und die Rittner Buam SkyAlps bestreiten ihr nächstes Spiel am Donnerstag bei S.G. Cortina Hafro. Die Partie wird ab 20:30 Uhr im Livestream auf valcome.tv übertragen. Copyright: Max Pattis