Meldung vom 09.11.2023

Jure Sotlar über seine Rolle als Kapitän und Anführer von Celje

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HK RST Pellet Celje spielt aktuell die erste Saison in der Alps Hockey League. Mit fünf Siegen und zehn Niederlagen liegen die Slowenen zur Halbzeit der Regular Season auf dem dreizehnten Tabellenplatzt. Anführer des sehr jungen Teams, dass ein Durchschnittsalter von 21,40 Jahren hat, ist der 30-jährige Jure Sotlar. Im Exklusivinterview erzählt der 287-fache AHL-Spieler über seine Rolle als Kapitän, die hochgesteckten Ziele von Celje und die Vision des Klubs.

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Ihr hattet einen schwierigen Start in die Alps Hockey League, mit vier Niederlagen in den ersten vier Spielen. Wie groß war die Erleichterung nach dem Sieg gegen Lustenau im fünften Spiel?
Jure Sotlar: „Ja, der Start war hart. Aber wir wussten, dass es nicht einfach werden würde, weil wir eine junge und unerfahrene Mannschaft sind. Einige Jungs spielen zum ersten Mal in ihrer Karriere auf diesem Level. Als wir gegen Lustenau gewonnen haben, haben wir unsere Siegermentalität gefunden. Von diesem Moment an wussten wir, dass wir es schaffen können. Das war der Moment, den wir brauchten, um sozusagen in der Liga anzukommen.“

Mittlerweile performt ihr viel besser als zu Beginn. Ihr habt bereits einige Spiele gewonnen. Glaubst du, dass ihr voll in der Alps Hockey League angekommen seid?
„Ja, ich denke schon. Wir sind in einem besseren Rhythmus als am Anfang. Wir müssen weiterhin hart arbeiten und diszipliniert sein, dann können wir sicher noch einige Spiele gewinnen.“

Zuletzt lag gegen den Lokalrivalen Jesenice einer großen Überraschung in der Luft. Bis dreieinhalb Minuten vor Schluss hattet ihr eine 2:1-Führung inne. Am Ende habt ihr aber noch mit 2:3/SO verloren. Wie sehr schmerzt diese knappe Niederlage weiterhin?
"Ja, gegen Jesenice ist es quasi ein Derby. Aber für uns Profis ist es ein ganz normales Spiel. Vielleicht will man den Sieg ein bisschen mehr, vor allem gegen bessere Mannschaften. Aber es ist, wie es ist. Wir waren sehr nah dran, das Spiel zu gewinnen. Wir haben das Gefühl, dass wir mit den Besten der Liga mithalten können und das muss uns einen zusätzlichen push geben."

Wie groß war der Sprung von der slowenischen Liga in die AHL, insbesondere für die jungen Spieler?
„Wie ich schon sagte, es war nicht einfach. Einige Jungs haben noch immer Probleme. Sie haben noch nie Eishockey im Seniorenbereich gespielt. Es ist schwer, von ihnen zu erwarten, dass sie einen Unterschied machen. Sie brauchen Zeit, um sich anzupassen. Aber wir befinden uns auf einem guten Weg. Es ist ein Prozess.“

Mit 30 Jahren bist du neben Luka Kalan der erfahrenste Spieler in der Mannschaft und auch der Kapitän. Welche Verantwortung siehst du in deiner Rolle?
"Ja, es ist schon komisch, denn bevor Luka unterschrieben hat, war ich mit Abstand der älteste Spieler in der Mannschaft. Als Kapitän habe ich mir vielleicht ein bisschen zu viel Druck gemacht, im positiven Sinne, denn jetzt geht es nicht nur darum, auf dem Eis etwas zu bewirken. Ich muss auch außerhalb des Eises ein Vorbild sein. Aber ich mag das. Ich glaube, ich habe großen Respekt von den Spielern und dem ganzen Team. Also kann ich mich im Moment über nichts beschweren."

Siehst du dich auch für die Entwicklung der jungen Spieler verantwortlich? Insgesamt hat Celje eine sehr junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 21,40 Jahren.
"Ja, die Vision des Vereins, als er mich im Sommer 2022 unter Vertrag nahm, war, dass ich helfen sollte, junge Spieler zu entwickeln, sie zu lehren und sie auf und neben dem Eis zu führen. Ich versuche in den Trainings und Spielen so viel wie möglich auf die jungen Spieler einzuwirken. Ich hoffe, sie können etwas von mir lernen. Und ja, wir haben eine sehr junge Mannschaft. In manchen Spielen fehlen die kleinen Dinge. Das liegt an der mangelnden Erfahrung der meisten Spieler. Aber wir haben wirklich Potenzial für die Zukunft. Ich hoffe, wir bleiben noch viele Jahre zusammen."

Die Hälfte des Grunddurchgangs ist vorbei. Aktuell liegt ihr mit 15 Punkten auf dem dreizehnten Tabellenplatz. Was glaubst du, könnt ihr in eurer ersten AHL-Saison erreichen?
"Unser großes Ziel in dieser Saison ist es immer noch, in die Playoffs zu kommen. Wir haben gezeigt, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten und gewinnen können. Wir müssen einfach so weitermachen, wie wir in den letzten Partien gespielt haben. Wichtig ist es alle Regeln der Trainer zu respektieren und diszipliniert zu sein. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, aber wir müssen auch realistisch sein. Es gibt keine schlechten Mannschaften in der Liga. Ich denke, die erste Hälfte des Grunddurchgangs hat das gezeigt. Wenn man nicht bereit ist, verliert man das Spiel. Ich denke, das System der Liga erlaubt es, dass man auch nach einer schlechten Regular Season in die Playoffs kommen kann oder umgekehrt. Unser Ziel ist es, uns so gut wie möglich zu platzieren, so viel wie möglich zu lernen und so viel wie möglich zu erleben. Wenn wir unser bestes Eishockey spielen, können wir die Playoffs erreichen. Aber wir müssen Schritt für Schritt denken und dann werden wir sehen was am Ende herauskommt."

Abschließend noch eine Frage nach deiner persönlichen Zukunft: Kannst du dir vorstellen, noch einmal für ein anderes Team in der AHL spielen? Oder vielleicht sogar in einer anderen Liga? 
"Ich bin wirklich glücklich in Celje. Als ich hier unterschrieben habe, habe ich einen Dreijahresvertrag unterzeichnet, also habe ich definitiv noch ein weiteres Jahr vor mir. Ich bin gerne hier und ich bin glücklich. Der Plan war, eine Führungspersönlichkeit zu sein und viele Jahre im Verein zu bleiben. Das habe ich auch vor. Es würde mir nichts ausmachen, meine Karriere hier zu beenden."

Das nächste Spiel bestreitet HK RST Pellet Celje am Freitag, 17. November beim EHC Lustenau. Alle Begegnungen des Liganeulings gibt es im PPV-Livestream auf valcome.tv zu sehen.