Meldung vom 30.04.2022

Wien formte sich zum Semifinalisten

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16 Abgänge, neuer Head Coach – keine einfacher Saisonstart für die spusu Vienna Capitals. Aber Wien überstürzte nichts, adaptierte sein Line-Up gut und formte sich dank Heimstärke zum Semifinalisten. Ein Rückblick.

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Die Vorzeichen auf eine neue Saison standen in Wien wohl nie schlechter als 2021. Kurz zusammengefasst: 16 Spieler verließen den zweifachen Champion, dann kam noch (spät) Head Coach Dave Cameron abhanden – und auch Neuzugänge entschieden sich, aus unterschiedlichen Gründen, wieder um. Alles nicht einfach. Vor allem für Cameron-Nachfolger Dave Barr, der die Mannschaft am 2. August übernahm.

Nichts überstürzt
Barr nahm sämtliche Off- und Preseason-Ereignisse gelassen, zog junge Talente aus dem Nachwuchs hoch – und gab seiner Mannschaft Zeit, sich zu einer Einheit zu formen. Der Saisonstart ging daneben, auswärts in Klagenfurt und Znojmo blieb gelb-schwarz punktelos. Zu diesem Zeitpunkt haben die Verantwortlichen schon begonnen, den Kader zu ergänzen. Barrs Recruiting zeigte bald Erfolg: die Nachverpflichtungen Nicolai Meyer (22G|31A), James Sheppard (15G|28A) und Joel Lowry (16G|17A) waren zum Saisonende die besten Scorer Wiens.

Wiens Heimserie strahlte durch Europa
Spätestens nach einer neun Spiele umfassenden Point-Streak bis Mitte November waren die spusu Vienna Capitals geformt und wieder mittendrinnen im Kampf um eine direkte Playoff-Qualifikation. Richtig stark, bis Mitte Jänner, agierten die Wiener auf heimischem Eis – das blieb auch in Europa nicht unbemerkt: Zwölf der ersten 15 Heimspiele wurden gewonnen, bei einem GAA von 1,733. Es war der neuntbeste Wert aller Teams auf diesem Kontinent. Stark war auch Bernhard Starkbaum, der in dieser Saison sieben Shutouts erzielte – so viele wie noch nie zuvor in einer Saison.

Beachtlich war auch die Regular Season-Performance der Special-Teams: Sowohl im Powerplay (24,3%), als auch im Penalty-Killing (84,67%) klassierten sich die Hauptstädter in den Top 3.

Zuschauer-Magnet Wien
Heimstark waren die spusu Vienna Capitals auch im Zuschauer-Ranking. 70.900 ließen sich die Duelle in der Steffl Arena nicht entgehen. Mit im Schnitt 2.444 Fans pro Heimspiel waren die Caps wieder Österreichs Fan-Magnet im Eishockey. Richtig voll wurde es dann in den Playoffs – auch schon vor dem viel zitierten „Wunder von Wien“.

Aber alles der Reihe nach: Ende Jänner wütete COVID-19 auch in Wien, forderte einen zehntägige Pause. Mit einem Punktgewinn gegen den EC-KAC ging’s zurück in den Liga-Betrieb und fortan erfolgreich bergauf. Starke Spiele gegen den späteren Champion EC Red Bull Salzburg ließen die Caps über dem Strich bleiben, zwei Runden vor Grunddurchgangsende fixierten sie auch die direkte Playoff-Qualifikation.

Das „Wunder von Wien“
Im Viertelfinale wartete der amtierende Champion EC-KAC – und die Serie sollte über sieben Spiele gehen. Und im Showdown waren die Caps erneut von COVID-19 beeinträchtig: Die Coaches fehlten, etliche Stammspieler ebenso. Aber dennoch zeigte die junge Truppe Moral, rang Klagenfurt in einem magischen siebenten Spiel nieder und stieg zum fünften Mal in Folge ins Semifinale auf. Dort wartete Salzburg, der spätere Meister und dieser sollte auch in allen vier Spielen – wenn, wie etwa im zweiten Duell, nur knapp – die Oberhand behalten und die starke Saison der spusu Vienna Capitals beenden. Mit der Niederlage gegen die Red Bulls endete auch die Karriere von Philippe Lakos, der nach 19 Saisonen in gelb-schwarz aufhörte.