Meldung vom 27.03.2019

Florian Iberer: „Es wird eine heiße Serie“

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Mit Florian Iberer hat vor wenigen Wochen einer der besten österreichischen Eishockeyspieler seine Karriere beendet. Er ist ein Ur-99er, der aber mit dem EC-KAC seinen einzigen Meistertitel feiern konnte. Der 36-jährige Steirer, der aktuell berufsbegleitend bei Fokus Zukunft Business Administration & Sport studiert, wagt einen Blick auf die bevorstehende Halbfinalserie zwischen seinen Ex-Klubs.

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Seine Nachwuchszeit verbrachte Florian Iberer beim EC Graz. 1999 wechselte er zu den neu gegründeten Graz99ers. „Das war alles neu für mich. Ich habe mit 16 Jahren in der Nationalliga gespielt und wir haben auf Anhieb gewonnen und den Aufstieg geschafft und ab dann durfte ich als 17-Jähriger im Profizirkus mitwirken“, erzählt Iberer, der 2005 den Sprung in die USA wagte und im weiteren Verlauf seiner Karriere noch zweimal zu den Steirern zurückkehrte (2009-2011 und 2017/18). Dazwischen lief der 60-fache Nationalteamspieler auch für den EC-KAC auf und feierte mit den Rotjacken 2013 den historischen 30. Meistertitel. „Es war eine irre Saison damals. Ich kam als Ergänzungsspieler aus Schweden (IF Troja-Ljungby; Anm.), wir waren zu diesem Zeitpunkt nicht auf einem Playoff-Platz. Aber wir meisterten alle Hürden, inklusive Trainerwechsel, und feierten schlussendlich den ‚Sweep‘ im Finale“, erinnert sich der Verteidiger gern an diese Zeit. „Ich verbinde viel mit dem KAC, habe mich dort im Herzen immer zuhause gefühlt und habe weiterhin viele Kontakte nach Klagenfurt.“

„Der KAC in sieben Spielen“
Die „Best-of-7“-Serie zwischen den Moser Medical Graz 99ers und dem EC-KAC soll laut ihm über sieben Spiele führen. „Es wird eine spannende Serie. Es kommt drauf an, wer besser regeneriert hat und regeneriert. Auch wenn die Grazer im Viertelfinale ein Spiel mehr hatten, der KAC stand genauso lange auf dem Eis“, weiß Iberer augenzwinkernd und erinnert an die längste Overtime in der Geschiche der Erste Bank Eishockey Liga. „Ich vermute aber, dass sich die Klagenfurter mit dem weiteren Verlauf der Serie erneut steigern werden. Ihre Führungsspieler waren schon oft in dieser Situation und wissen, worauf es ankommt. In jedem Fall wird es eine heiße Serie.“ Wichtig für den KAC sei aber auch, dass „er Graz immer unter Druck setzten muss, um nicht selbst unter Druck zu geraten“. In den ersten drei Saisonspielen gab die Mannschaft von Petri Matikainen jeweils einen klaren Vorteil aus der Hand. „Graz hat einfach große Offensivqualitäten und kann immer zurückkommen.“ Einen Druck sieht Florian Iberer bei beiden Vereinen: „In Klagenfurt stehst du immer unter Druck, jeder fordert den Titel. Und Graz will endlich einmal zeigen, dass es zu den ‚Großen‘ der Erste Bank Eishockey Liga zählt.“

„Ich war ein Weltenbummler“
Florian Iberer hat rückblickend auf seine Karriere „alles erreicht, was er sich vorgenommen hat“. Besonders war für ihn die Zeit in den USA. „Darauf bin ich stolz. Mit 21 Jahren in die USA zu gehen, ohne Aussicht auf einen Job, das war schon mutig. Aber ich habe mich dann durchgekämpft und das macht mich stolz. Auch als einer von wenigen Österreichern in der tschechischen Extraliga zu spielen war ein einzigartiges Erlebnis.“ Zudem nahm  der 36-Jährige an Olympia 2014 in Sotchi und zwei A-Weltmeisterschaften teil.