Meldung vom 18.04.2023

Matthias Trattnig: „Salzburg wird wieder aggressiv spielen“

Kurztext 335 ZeichenPlaintext

Der EC Red Bull Salzburg kann am Dienstag zu Hause den Titel in der win2day ICE Hockey League verteidigen. Vor Finalspiel sechs spricht Ex-Kapitän Matthias Trattnig, der 768 Spiele für die Red Bulls bestritt, über die Serie. Der 43-Jährige gewann sechs Meisterschaften, verlor aber auch zwei Finalserien gegen den HCB Südtirol Alperia.

Pressetext 3745 ZeichenPlaintext

Mit dem HCB Südtirol Alperia und dem EC Red Bull Salzburg liefern sich die besten Mannschaften des Grunddurchgangs aktuell eine spannende Finalserie. Nachdem die Bozner den Auftakt mit 1:0 für sich entscheiden konnten, hat sich die Mannschaft von Headcoach Matt McIlvane mit drei Siegen in Folge in eine sehr gute Ausgangsposition für die Titelverteidigung gebracht. „Die Charakteristik der Spiele war sehr ähnlich. Bozen hat sich offensiv schwergetan, das Powerplay hat nicht funktioniert. Salzburg investiert immer sehr viel, sie haben eisläuferisch Vorteile und bauen damit Druck auf“, analysiert Matthias Trattnig, der in seinen 14 Jahren bei den Red Bulls sechs Meistertitel gewann.

Am Sonntag wehrte Bozen den ersten Matchpuck auf dramatische Weise ab, entschieden die Hausherren Spiel sechs erst in der 116. Minute für sich. „Es war eine ‚alles oder nichts‘-Situation. Bozen hat in der Defensive sehr viel Kampfgeist gezeigt. Die Verlängerung ist in Hinblick auf die strategischen Entscheidungen immer besonders und mental herausfordernd. Als Spieler ist man oft sehr vorsichtig, will keine Strafen kassieren aber trotzdem aggressiv sein. Man überlegt sich jede Aktion sehr genau und will keine Chance zulassen,“ so der 43-Jährige, der im drittlängsten Spiel der Liga-Geschichte selbst am Eis stand. Im Viertelfinale 2015 gewann Salzburg nach über 111 Minuten in Villach.

Vergangenheit hat keinen Einfluss auf die Serie
Dass die Salzburger mit der Overtime-Niederlage in Bozen hadern, glaubt Trattnig nicht: „Das wird kein großes Problem sein, sie haben noch immer die Führung in der Serie. Bozen hat aber eine sehr gute Mannschaft, die man nie abschreiben darf. Dass drei Siege in Folge auch in einer Finalserie möglich sind, haben wir ja schon gesehen“. Mit insgesamt 546 Scorerpunkten für die Red Bulls hält Trattnig – gemeinsam mit John Hughes – aktuell den Allzeit-Punkterekord. Dem aktuellen Kapitän Thomas Raffl fehlt nur mehr ein Punkt auf das Führungsduo. Alle drei Akteure spielten auch 2018 für Salzburg, als die zweite Finalserie gegen Bozen verloren ging.


Matthias Trattnig in der Finalserie 2018 gegen Bozens Mike Angelidis.

Da nur einzelne Spieler aus dem aktuellen Kader dabei gewesen sind, ist dieses Thema „für die Mannschaft ganz weit weg. Es gibt immer mentale Faktoren, Salzburg hat aber in dieser Saison gezeigt, dass sie eine gefestigte Mannschaftskultur haben – auch im Halbfinale, als sie nach der klaren Niederlage in Klagenfurt zurückgeschlagen haben. Die Red Bulls sind körperlich in einer besseren Verfassung, ihnen kommt das 4-Linien-Spiel zugute. Aber Bozen wird sicher versuchen mit den Emotionen aus dem letzten Sieg über die Schmerzgrenze zu gehen“, stellt sich Trattnig auch am Dienstag (ab 19.05 live bei PULS 24) auf einen harten Fight in der Eisarena Salzburg ein.

„Ich würde mich freuen, wenn es im dritten Anlauf klappt“
Von bislang sieben Meistertiteln konnten die Red Bulls nur einen (2007 gegen Villach) auf eigenem Eis feiern. Mit 18 Siegen in Folge präsentierte sich der Titelverteidiger in den vergangenen Monaten auch besonders heimstark. „Man wünscht sich immer zu Hause den letzten Sieg zu feiern, kann es sich aber nicht aussuchen. Schlussendlich ist es nur wichtig, den Titel zu holen“, erklärt der Salzburger Ex-Kapitän, der mit seinen ehemaligen Teamkollegen mitfiebert. „Ich sehe nicht mehr alle Spiele. Wenn ich zuschaue, dann bin ich schon emotional. Ich gehe davon aus, dass Salzburg auch am Dienstag von Anfang an aggressiv spielen wird. Sie haben bislang Erfolg damit gehabt und Bozen oft das Spiel aufdrücken können. Es würde mich freuen, wenn es im dritten Anlauf gegen Bozen endlich klappt“.