Meldung vom 02.04.2023

Patrick Harand: „Caps und KAC können befreiter aufspielen“

Kurztext 283 ZeichenPlaintext

Patrick Harand, der selbst vier Mal Meister wurde, blickt vor dem fünften Halbfinalduellen in der win2day ICE Hockey League auf die beiden Serien. Der 39-Jährige sieht Bozen und Salzburg aufgrund der kompakten Defensive im Vorteil, hat Wien und den KAC aber noch nicht abgeschrieben.

Pressetext 2835 ZeichenPlaintext

Patrick Harand absolvierte 949 Partien, die viertmeisten in der Liga-Geschichte. Der gebürtige Wiener gewann mit dem EC Red Bull Salzburg 2007 und 2008 die Meisterschaft, beim EC-KAC folgten zwei weitere Titelgewinne (2013, 2019). Mit Blick auf den Verlauf der Playoffs in der win2day ICE Hockey League fühlt sich der 39-Jährige vor den fünften Halbfinalduellen bestätigt: „Ich habe schon vor Beginn der Playoffs auf ein Finale zwischen Bozen und Salzburg getippt. Die beiden Teams sind defensiv am kompaktesten, sie haben auch über die gesamte Saison die wenigsten Gegentore kassiert“. Doch zu sicher können sich die beiden topgesetzten Teams noch nicht sein, wie Harand weiß: „Der Druck bei Klagenfurt und Wien ist aufgrund der Gesamtsituation natürlich nicht kleiner, trotzdem können sie befreiter aufspielen. Je länger ein Spiel ausgeglichen ist, desto nervöser wird die Mannschaft, die in der Serie klar führt. Der KAC und die Capitals müssen auf ihre Chancen warten und sich an die Dinge erinnern, die in der Vergangenheit zum Erfolg geführt haben. Es wird darauf ankommen, wer den längeren Atem hat“.

Neben den verletzungsbedingten Ausfällen beim KAC weist Harand, der als stellvertretender Vorsitzende bei der Spielergewerkschaft „younion“ fungiert, darauf hin, dass Leistungsträger ihr Potential aktuell nicht voll ausschöpfen. „Jeder weiß, wie wertvoll beispielsweise Nick Petersen sein kann. Aber wenn er die Tore nicht schießt, sieht es schnell anders aus. Wenn das Selbstvertrauen fehlt, muss man als Spieler selbst zurückstecken und sich noch mehr auf die Basics konzentrieren – defensiv hart arbeiten, Schüsse blocken, Dinge, die der Mannschaft einen Push geben. Dann kommen auch die Erfolgserlebnisse von alleine, erzwingen kann man aber nichts“. Trotz ihrer langen Playoff-Historie sahen sich die Rotjacken in einem „Best-of-7“-Duell erst vier Mal mit einem 1:3-Defizit konfrontiert, in sämtlichen vier Fällen gelang es in den folgenden Partien nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Dennoch glaubt Harand an die Chance, dass die Serie zumindest noch einmal nach Klagenfurt übersiedelt: „Es geht nur über den Einsatz und den Kampf. Sie werden ihre Chancen bekommen, die nötige Qualität haben sie auf jeden Fall. Der KAC muss defensiv so wenig wie möglich zulassen und sich im Powerplay steigern“.

Die spusu Vienna Capitals sieht Harand, der selbst drei Liga-Spielzeiten in Wien-Kagran verbrachte, trotz des 1:3-Serienrückstandes auch nicht chancenlos. „Die Caps haben in dieser Saison bereits bewiesen, dass sie immer überraschen können. Es ist noch viel möglich, sie haben eine kompakte Mannschaft. Wenn sie auswärts erneut gewinnen, muss man auch auf Bozen schauen. Die waren im Viertelfinale im siebten Spiel, da könnte dann noch einiges passieren.“