Meldung vom 27.03.2019

Philipp Pinter: „Die Serien waren immer hochklassig“

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Sieben Mal kam es in der Erste Bank Eishockey Liga bereits zum Duell zwischen den spusu Vienna Capitals und dem EC Red Bull Salzburg. Gleich sechs Mal stand Philipp Pinter dabei auf dem Eis. Der 34-jährige Kärntner, der als Nachwuchsleiter beim EC Panaceo VSV tätig ist, wirft einen Blick auf die bevorstehende Halbfinalserie zwischen seinen Ex-Klubs.

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Philipp Pinter spielte von 2005 bis 2009 beim EC Red Bull Salzburg und wurde dabei zwei Mal Meister. In allen vier Saisonen kam es zum Halbfinalduell mit den Capitals, die in jeder Serie chancenlos waren – 15:2 Siege für Salzburg. „Zweimal war Wien im Grunddurchgang sogar besser platziert,“ weiß Pinter, dem eine ganz besondere Situation aus der ersten Serie in Erinnerung geblieben ist. „Wir haben das dritte Spiel mit 6:3 gewonnen. Weil ein Fehler bei der Anmeldung von Patrick Thoresen gemacht wurde, ist das Spiel strafverifiziert worden. Da denkst du als Spieler, was wäre, wenn …‘. Zum Glück haben wir die nächsten beiden Spiele gewonnen. Die Situation werde ich aber nie vergessen.“ Bei den nächsten beiden Halbfinali war Pinter wieder dabei, diesmal jedoch auf der anderen Seite. Im Caps-Trikot gab es zunächst 2011 eine knappe 3:4-Niederlage gegen den späteren Meister aus Salzburg, zwei Jahre später folgte aber die Revanche. „Die Serien waren immer hochklassig und die Spiele spannend.“
 
„Serie wird über sechs oder sogar sieben Spiele gehen“
Auch die bisherigen sechs Saison-Vergleiche zwischen Wien und Salzburg waren an Spannung kaum zu überbieten. Fünf Mal musste ein Penaltyschießen entscheiden, vier Mal gingen die Capitals als Sieger vom Eis. „In dieser Serie gibt es keinen großen Favoriten. Wien spielt eine extrem konstante Saison, die Caps haben phasenweise richtig dominiert. Coach Dave Cameron hat die Mannschaft im Griff, sie funktioniert. Sie haben sehr gute Imports und richtig starke Österreicher. Peter Schneider ist für mich der Mann des Jahres, seine Leistungen freuen mich extrem. Für Salzburg war die Saison bislang ein Auf und Ab. Doch wir haben schon oft gesehen, wie gut sie spielen, wenn es um alles geht. Das Halbfinal-Hinspiel der Champions Hockey League in München war die beste Vorstellung einer österreichischen Mannschaft, die ich je gesehen habe. Ich denke, dass die Mannschaft nach der Übernahme von Andreas Brucker wieder näher zusammengerückt ist, er hat die Spieler mental aufgebaut. Als Assistant Coach hat er davor einen anderen Zugang zu den Spielern gehabt, das hilft,“ analysiert Pinter, der auch die Schlüsselfaktoren nennt: „Das ist ein Duell auf Augenhöhe und es gibt keine Überraschungen mehr, die Details wie beispielsweise die Special Teams werden entscheiden. Die Torhüter müssen jetzt über sich hinauswachsen und dem ‚secondary scoring' wird eine große Bedeutung zukommen. Die ersten beiden Linien neutralisieren sich oft bei 5 gegen 5 am Eis, da liegt es dann an der dritten oder vierten Linie offensiv Akzente zu setzen und Spiele zu entscheiden.“
 
In den bisherigen Serien zwischen den beiden Teams gab es von 4:0 bis 4:3 schon jeden Serien-Endstand. „Ich glaube die Serie wird über sechs oder sogar sieben Spiele gehen“, tippt Philipp Pinter, der solche Druckphasen gut kennt: „Jeder Spieler geht anders damit um. Ich habe schon absolute Top-Spieler gesehen, die sehr locker damit umgegangen sind, habe aber auch das Gegenteil erlebt. Es ist die Kunst, sich mental zu fokussieren und für jedes Spiel aufs Neue vorzubereiten."
 
Nachwuchsleiter beim VSV
Während die Mannschaften im Zwei- bis Drei-Tagesrhythmus um wichtige Siege kämpfen, ist auch die Eishockeysaison für Philipp Pinter noch lange nicht beendet. Denn Anfang des Jahres wurde der Ex-Profi als neuer Leiter der VSV-Nachwuchsabteilung präsentiert. „Es ist eine reizvolle Aufgabe, ich bin dankbar für das Vertrauen. Es ist in den ersten Wochen viel evaluiert worden, wir wollen jetzt Schritt für Schritt gehen, damit beim VSV wie schon in der Vergangenheit viele gute Spieler rauskommen. Ich lege viel Wert auf Individualität im Teamgefüge, jeder Spieler ist auf einem anderem Entwicklungsstandard. Wir wollen natürlich Spiele gewinnen und Erfolge einfahren, es soll aber in erster Linie entwicklungsorientiert gecoacht werden. Ich habe ein gutes Team rund um mich, es macht viel Spaß.“